Sollten Lieferdienste eine kostenfreie Lieferung anbieten?

Lieferdienste stellen sich häufig die Frage, welche Liefergebühren angemessen sind und ob sie überhaupt welche erheben sollen. Meist werden zwischen 1-3 Euro für die Lieferung der Speisen verlangt. Je nach Entfernung des Lieferortes erhöht sich oft die Gebühr. Manche Restaurants bieten sogar eine kostenfreie Lieferung an. Es stellt sich die Frage, wie das möglich ist. Vorweg ist festzuhalten, dass für das Restaurant die Lieferung niemals kostenlos ist, da in jedem Fall Personalkosten anfallen, oft zusätzlich Kosten für Fahrzeug, Sprit usw. Teilweise bieten auch große Lieferportale an, die Lieferung zu übernehmen. Dann fallen die Gebühren meist so hoch aus, dass für den Gastronomen nichts übrig bleibt. Wenn die Lieferung für den Gast kostenfrei ist, muss sich der Gastronom die Kosten für die Lieferung auf anderem Wege wieder reinholen. Meist sind die Speisen und Getränke minimal teurer, um den Verlust auszugleichen. Schon 10-20 Cent pro Produkt reichen meist, um die Kosten aufzufangen. Daher ist es für den Gast am Ende relativ egal, über welchen Weg sich die Lieferung des Essens finanziert. Dennoch darf nicht unterschätzt werden, worauf die Gäste bei der Bestellung achten. Viele Kunden finden eine Bestellung nur attraktiv, wenn die Lieferung kostenfrei ist. Das gleiche Phänomen ist im E-Commerce zu beobachten. Auch wenn die Lieferung eine Dienstleistung ist, die erbracht wird, ist die Zahlungsbereitschaft deutlich geringer als für das Produkt selbst. Daher ist eine Umlegung der Lieferkosten auf die Produktpreise tatsächlich eine sinnvolle Möglichkeit, um ein attraktives Bestellangebot zu liefern, aber keine Verluste durch die Lieferung zu generieren.